Unter Sekundenschlaf versteht man ein ungewolltes, spontanes oft nur wenige Sekunden dauerndes Einnicken. Dieses Phänomen ist besonders im Straßenverkehr gefährlich und tritt bei übermäßig langen und monotonen Fahrten auf. Besonders gefährdet sind Menschen bei Nachtfahrten zwischen 2 und 5 Uhr.
Dem Sekundenschlaf gehen Vorboten wie Fahrfehler, schlechtes Spurhalten, unregelmäßige Geschwindigkeiten oder brennende Augenlider sowie ein allgemeines Müdigkeitsgefühl voraus. Diese sollten niemals ignoriert werden.
Ursachen
Immer mehr Menschen finden nachts keinen ausreichenden Schlaf mehr, etwa wegen übermäßigem Stress, chronischen, schmerzhaften Erkrankungen oder auch durch kurze Atemstillstände (Apnoe).
Auch schlafende Mitfahrer erhöhen das Risiko für das Auftreten einer Müdigkeitsattacke.
Welche Gruppen sind besonders risikogefährdet?
Schichtarbeiter mit unregelmäßigen Schlaf-Rhythmen, die, vor allem bei niedrigen Außentemperaturen, ihre Autos überheizen und in den angenehmen Sitzen am liebsten weiter schlafen würden.
Schlecht und nicht ausreichend ausgeschlafene Menschen auf dem morgendlichen Weg zur Arbeit. Pendler mit langen, monotonen und meist jahrelang gewohnten Arbeitswegen, die im "Schlaf" gefahren werden, sind hier besonders gefährdet.
Lastwagenfahrer, die sich nach den oft kurzen Erholungsphasen am Wochenende hinters Steuer setzen. Auch der enorme Termindruck, extrem lange Fahrten ohne Pausen sind häufige Risiken.
Nachtschwärmer, die nachts auf einsamen und eintönigen Landstraßen nach Hause fahren.
Urlauber auf dem weiten Weg zum Urlaubsort. Aus dem Wunsch heraus, rechtzeitig anzukommen und um Staus zu entgehen, beginnt die Fahrt erst nach Mitternacht oder in den frühen Morgenstunden.
Tipps zur Vorbeugung
Autofahrer sollten ausgeruht starten, vor bzw. während der Fahrt nur Leichtverdauliches essen und am Vorabend keinen Alkohol trinken. Viel Flüssigkeit zu sich nehmen, am besten Wasser, Tee oder verdünnte Fruchtsäfte.
Sorgen Sie für Abwechslung, zum Beispiel mit Musik.
Genügend Sauerstoff ist wichtig: Verzichten Sie weitgehend aufs Rauchen und öffnen Sie ab und zu ein Fenster.
Überheizen Sie Ihr Fahrzeug nicht – erfrischende Kühle statt wohlige Wärme.
Alle zwei Stunden eine Pause mit Bewegung einlegen. Schon bei den ersten Anzeichen von Müdigkeit sollte gerastet, gegebenenfalls ein Fahrerwechsel stattfinden oder etwas geschlafen werden.